XAPS Konzept1. ZIELJedes Stück Ausgangspost ist das in Prosa verpackte Ergebnis eines Geschäftsprozesses. Operationelle Daten (Berechnungsergebnisse, Geldbeträge, Termine, Sachverhalte, rechtsverbindliche Formulierungen) werden durch weiteren Text ergänzt, formatiert und auf einem geeigneten Medium (derzeit nahezu ausschließlich in gedruckter Form) zur Verfügung gestellt. Branchenspezifische Anwendungen erzeugen im Rahmen der Geschäftsprozesse die operationellen Daten und übergeben Sie in Form von Aufträgen an ein Ausgangspostsystem. Dieses sorgt für die Komposition der Dokumente aus den vorgefertigten Textbausteinen, für das Mischen von Dateninhalten und Text und schließlich für die Formatierung gemäß der Unternehmensrichtlinien. Für diese Aufgabe existieren derzeit wahrscheinlich zahlenmäßig ebenso viele Lösungsansätze wie Unternehmen. Die Anforderungen an die Individualität der zu erstellenden Dokumente hatte bisher großen Einfluß auf den Prozess der Erstellung. Das ist vermeidbar, wenn der Inhalt der Dokumente und die Gestaltung voneinander getrennt werden. Diese Trennung wird durch Markup-Sprachen wie XML möglich. Ziel dieses Konzeptes ist es, Entscheidungshilfen zur Vorbereitung eines XML-basierten Ausgangspostsystemes zu geben, bei den erforderlichen Festlegungen zu unterstützen und durch ein detailliertes Prozessmodell Lösungsansätze für eine Vielzahl der sich ergebenden Probleme zu bieten. Der Schwerpunkt liegt auf plattform- und branchenunabhängigen Prozessbeschreibungen, die internationale Standards bestmöglich berücksichtigen.
Besondere Sorgfalt wurde auf die Entwicklung von Detaillösungen für die Formatierung und Verteilung von Ausgangspost verwendet. 2. ZIELGRUPPEDie Zielgruppe dieses Konzeptes sind Unternehmen, die individuelle strukturierte
Dokumente erzeugen und sich dabei eines Pools vorgefertigter Textobjekte (Textbausteine, Grafiken) bedienen. Ein Einsatz des Konzeptes erscheint nicht sinnvoll, wenn standardisierte Textpassagen nicht verwendbar sind oder die geringe Dokumentmenge den Aufwand der Implementierung eines Postausgangsystemes nicht rechtfertigt. Gleichwohl bietet der plattformunabhängige Ansatz und der Einsatz neuester Technologien eine nahezu unbegrenzte Skalierbarkeit. So ist die Transformation von XML-Instanzen mittels eines XSLT-Prozessors und die Formatierung für ein Zielmedium durch XSL-Stylesheets bzw. Formatting Objects (FO) oder die Anbindung an eine GML-Makrobibliothek zur Erzeugung von AFPDS durch IBM’s DCF /Script durchgängig auf einem Einprozessor-Arbeitsplatzsystem wie auch auf einem Multiprozessor-Sysplex unter z/OS auf dem Host möglich. Der Einsatzbereich liegt damit zwischen einigen Hundert (z.B. zur Erzeugung der Korrespondenz einer Personalabteilung) und mehreren Zehntausend erzeugten Dokumenten je Tag (z.B. Ausgangspost eines Versicherungsunternehmens oder Kreditinstitutes). 3. ANFORDERUNGENDieser Abschnitt wird die technischen und fachlichen Anforderungen, die durch das Konzept abgedeckt werden, enthalten. Die Beschreibung beschränkt sich auf die übergeordneten Anforderungen und detailliert nur dort, wo dies sinnvoll erscheint. Die Teilfunktionen eines Ausgangspostsystems sind:
Der Prototyp wird Werkzeuge zur Unterstützung dieser Teilfunktionen für den gesamten Lebenszyklus eines Dokumentes anbieten. Allgemeingültige Anforderungen, beispielsweise an die Benutzeroberfläche, werden nicht detailliert. Diese sind gem. der ISO- bzw. Marktstandards umzusetzen. Das Konzept enthält detaillierte Lösungen für nachfolgende Anforderungen:
4. FORMATE und DBMSDie Trennung von Layout und Inhalt wird durch konsequenten Einsatz von XML erreicht. Daten werden direkt im XML Format abgelegt. Das Konzept sieht den Einsatz verschiedener DBMS zur Persistierung der XML-Daten vor Es ist geplant Interface-Module für folgende Datenbanksysteme zur Verfügung zu stellen:
Die interne Kommunikation zwischen den Systemkomponenten erfolgt über SOAP-Calls bzw. per IBM WebSphere MQ (früher MQ-Series). Regelwerke (z.B. zur Konsistenzprüfung von Formatierungsaufträge) werden in Schema-Notation erstellt. Formatspezifikationen bzw. Transformationen erfolgen über XSL bzw. XSLT in Verbindung mit Formatting Objects (FO). Zielformat für high-volume Anwendung ist AFP (IBM Druckdatenformat) 5. STANDARDSAlle W3C-Recommendations für die o.a. Standards werden berücksichtigt (z.B. XQuery, W3C-Schema, Formatting Objects). |